Eine Wüstenwanderung auf der Suche nach der Schöpfung
800 km Wüstenwanderung auf den Spuren des Monotheismus, so ist mein Plan. Warum ich diese Tour mache, erkläre ich euch hier. Täglich versuche ich ab dem 26.02.2017 einen kleinen Beitrag zu schreiben, ich hoffe es klappt.
Sehnsucht ist unheilbar
Ein Jahr ist es her, dass ich am 24.02.2016 in Eilat, zusammen mit meiner Wanderpartnerin Bettina, zaghaft die ersten Schritte auf dem Israel National Trail wagte.
Innerhalb von 3 Wochen durchquerten wir damals die 400 km lange Strecke durch den heißen Negev. Höhen und Tiefen waren unsere täglichen Wegbegleiter. Ibuprofen und Tilidin mutierten zu meiner täglichen Nahrungsergänzung und betäubten mein geprelltes und schmerzendes Knie. Gesund war es für meinen geschundenen Körper sicher nicht, eher schädlich und nicht zur Nachahmung empfohlen. Für mich war es genau das, was ich brauchte, da wollte ich durch, koste es, was es wolle, selbst auf die Gefahr eines bleibenden Schadens hin. Verrückt? Ja, das bin ich, und das mit wachsender Leidenschaft!
Drei Monate später und insgesamt über 1000 km Wandererfahrung auf dem Israel Trail reicher, durchstreifte ich bei 55 Grad auf kurzen Mehrtagestouren die Berge von Eilat, eine Grenzerfahrung am Rande des Möglichen, nur bedingt für erfahrene Wüstengänger zur Nachahmung geeignet. Wieder vergingen 5 Monate, bis ich pünktlich zu Chanukka in Israel ankam, wieder sollte es die Wüste Negev sein. Kurze tägliche Tagestouren in dem, von wanderbegeisterten Israelis überfüllten Negev, zusammen mit meiner Familie waren prima, es fehlte aber letztendlich der Reiz einer neuen Erfahrung. Doch was könnte die sein?
Der Har Karkom, ein Kandidat für den Berg Sinai
Ein lang gehegter Gedanke gewann in mir Oberhand. Der Har Karkom, nach Prof. Emmanuel Anati, der Berg Moses, bekannt auch als der Berg Sinai, stand schon lange auf meiner Wunschliste. Doch einfach einen Berg ersteigen, der nur 35 km von der nächsten Regionalstraße entfernt ist, kann nicht die Herausforderung sein. Zwar sind 35 km hin und wieder zurück ohne Wasserquellen schon ein harter Brocken, den ich nur wie ein Bergsteiger im Himalaya mit der Einrichtung von Zwischenlagern logistisch bewältigen kann, aber es scheint durchaus machbar. Trotzdem, aus den 70 km werden so deutlich über 100 km. Ja, und warum muss es dieser Berg sein? Was suche ich da?
Die unendliche Ewigkeit
Im Alter von einem Jahr ließen mich meine Eltern von einem lutheranischen Geistlichen taufen. Siebzehn Jahre später saß ich bei einem Notar und erklärte den Austritt aus der evangelischen Kirche, ich wurde Berufssoldat und Parteiarbeiter. Zu keinem dieser Schritte zwang oder nötigte mich jemand. Als überzeugter Atheist und Kommunist fiel mit der Wiedervereinigung für mich nicht nur eine Mauer in Berlin, vielmehr wurden auch alle meine Glaubenssätze und Überzeugungen eingerissen.
Danach rannte ich den neuen Idealen: Geld und Konsum hinterher, später trieb mich der Wunsch nach Selbstbestätigung an die Universitäten. Die Suche nach dem Sinn des Lebens brachte mich in den Aschram von Osho oder Bhagwan in das indische Puna, als Swami Shiivan Prahascha kehrte ich zurück nach Deutschland, gefunden aber hatte ich weder mich noch den Sinn des Lebens.
Diese Ewigkeit, vielleicht auch meinen Schöpfer will ich nun auf meiner Wüstenwanderung durch den Negev, dem Geburtsort des reinen unverfälschten Monotheismus, suchen und für mich finden.
Von Eilat nach Beerschba über den Har Karkom laufe ich die alten Pilgerwege nach En Gedi am Toten Meer entlang, dort, wo David den König Saul in einer Höhle begegnete. Von hier aus geht es weiter durch die Judäische Wüste, über Arad nach Beersheba, einem der Wirkungsorte von Abraham. Nach einem Abstecher zum Grab der Patriarchen, in Hebron, wird mein Weg an der Kottel in Jerusalem beendet sein. Sollte ich dann, an der Westmauer des Tempelberges stehend, das „ Sch’ma Yisra’eil“ als inneres Bedürfnis beten, wird vielleicht auch meine Sehnsucht gestillt sein.
Der Wüstes Hitze “.. zieht mich an
Doch muß zu meinem Wort ich steh’n
Und Meilen geh’n bevor ich schlafen kann
Und Meilen geh’n bevor ich schlafen kann”
Robert Frost
All meine guten Wuensche moegen Dich begleiten und zu sicherem Schritt und Tritt beitragen. Ich erlebe immer wieder die Kraft,die mir die Durchquerung der Wueste Dasht e Lut noch heute spendet, allein derBlick von meinem Nachtlager in den explodierenden Nachthimmel und die Unbegreiflichkeit unseres Seins im Anblick der Unendlichkeit. Schabatt Schalom, mein Freund, und danke fuer Deine Bilder und Berichte bisher, herzlichst Eckhard.
Lieber Eckhard,
vielen Dank für Deine Wünsche. Ich freue mich ,hier auch noch einen Liebhaber der sternenklaren Wüstennächte gefunden zu haben.
Shabatt Shalom Aron
zum Gedicht von R. Frost:
1. bitte Zitate in “” Setzen
2. bei Abwandlung, ” NACH Robert Frost” schreiben.
3. das Original:
Stopping by Woods on a Snowy Evening
Whose woods these are I think I know.
His house is in the village, though;
He will not see me stopping here
To watch his woods fill up with snow.
My little horse must think it queer
To stop without a farmhouse near
Between the woods and frozen lake
The darkest evening of the year.
He gives his harness bells a shake
To ask if there is some mistake.
The only other sound’s the sweep
Of easy wind and downy flake.
The woods are lovely, dark, and deep,
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.
(Robert Frost)
Lieber CM,
danke für den Hinweis. Das eigentliche Zitat steht doch aber in Anführungszeichen “…”. Die Abwandlung von mir steht vor dem Zitat. Mit den Doppelpunkten ist gekennzeichnet, dass es ein Ausschnitt ist. Ich denke, dass ich hier richtig zitiert habe. Da nur das Original in “” steht, kann ich auch nicht Abwandlung schreiben. Sehe ich da etwas falsch?
Danke und Liebe Grüß
Aron
Viel Glück und gute Reise ! Im nächsten Leben komme ich mit!😊
VG,
Andreas
Vielen Dank Andreas, Wir warten bis zu Deiner Rente dann ist es nicht ganz so lang. 🙂
Ich nehme Dich beim Woert Andreas und freue mich darauf.
Hallo Aron!
Ich bin so froh Deinen Bericht gefunden und aufgesogen habe. Bin 2017 vom Kibbuz Dan über den INT und den Jesus Trail bis zum Toten Meer gegangen. Leider konnte ich wegen der hohen Temperaturen im Mai/Juni nicht wie geplant bis Eilat gehen.
Sehr gerne würde ich dieses Vorhaben bei einer erneuten Tour von Eilat nach Jerusalem abschließen.
Gerne würde ich wegen der Sicherheit und einfacheren Organisation mit einem oder zwei Partnern manchen.
Kennst Du jemand dem ich mich anschließen kann?
GLG Nik