Sicherheit Israel, es ist kein Widerspruch? Warum ich gerne EL AL fliege, wie ich hübsche Mädchen kennenlerne und Angst vor Schlangen habe und 12 Gründe, wieso ich Israel sicher finde!
1. Ich vertraue nicht nur auf die Medien
Ja, auch ich, beziehungsweise meine Frau hatten vor unserer ersten Reise nach Israel ein leichtes Murren im Bauch!
Von den Medien hörte ich immer wieder Meldungen über eine besorgniserregende Sicherheitslage in Israel.
Ich möchte keinen politischen Blog schreiben, deswegen gehe ich auch nicht weiter auf die Widerspieglung von Israel in den deutschen Medien ein. Wenn ich etwas über Israel als gefährliches Land lese, dann denke ich an Paris, München, Istanbul und Orlando!
Heute, fast 10 Jahre älter und dutzende Israel-Erfahrungen reicher, sage ich jedem Erstling, der in das Heilige Land reisen möchte: Israel ist so sicher wie Deutschland, wenn nicht noch sicherer!
2. Ich beachte nicht die Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amts
In meinem Reiseblog geht es um Israel, nicht um den Gaza Streifen, nicht um Hebron und Ramallah. Ich verstehe bis heute nicht, warum fast alle Auswärtigen Ämter eine gemeinsame Sicherheitswarnung für Israel, Gaza und die „Palästinensischen Autonomie Gebiete“ herausgeben. Produkte von Siedlungen aus dem Westjordanland dürfen, staatlich verordnet, keine Bezeichnung „Made in Israel“ tragen, aber bei den Sicherheitswarnungen wird ein Einheitsprodukt „Made in Germany“ gebildet! Ich reise ausschließlich durch Israel, daher schenke ich mir Zeit und Aufregung und erspare mir den Besuch auf der Webseite des Auswärtigen Amtes!
Sollte ich vorhaben, nach Judäa oder Samaria zu globetrottern, werde ich mit Sicherheit die Hinweise der Beamten in Berlin, Wien oder Bern zumindest lesen.

Raketenschutzschild Iron Dome im Süd Negev vor Eilat
3. Kampf gegen Terror, eine Frage der Sicherheit in Israel
Einmal tourte ich durch das Heilige Land, als sich Israel erneut gegen einen seiner raketenschießenden Nachbarn im Norden verteidigen musste. Vorweg, ich bekam von dieser ganzen Auseinandersetzung nichts mit! Einzig der regere Betrieb im israelischen Luftraum zeigte, das irgendetwas nicht ganz normal ist! Israelische Angriffe auf Ziele der Terroristen-Organisation Hamas im Gaza Streifen wertete ich als reine Maßnahmen gegen den Terror!
An den Grenzen zum Gaza Streifen, Ägypten, Syrien und dem Libanon kann es vereinzelt zu Raketenangriffen kommen. Meine Sicherheit ist dadurch nicht eingeschränkt. Die israelischen Streitkräfte verfügen über eines der besten Raketen-Abwehrsysteme weltweit, dem „Iron Dome“. Dieser wird entsprechend der aktuellen Lage an den israelischen Außengrenzen in Stellung gebracht. Die Abfangquote des Systems liegt bei fast 100 Prozent. In ganz Israel gibt es Luftschutzbunker.
Bleibt nur noch die Frage offen: Wie erfahre ich von einem drohenden Angriff? In dem High Tec Land Israel natürlich über eine App. „Red Alert“ nennt sie sich. Diese warnt mich entsprechend meiner GPS Koordinaten, ob ich in Gefahr bin. Das kleine Programm gibt es für alle.
– Download: Red Alert für IPhone , Red Alert für Android und für Windows Mobile.
Gewöhnungsbedürftig hieran ist für mich nur die Offenheit, mit der bei bestehenden Gefahrenszenarien die Bevölkerung informiert wird! Ein,“Die Wahrheit könnte sie beunruhigen“, wie in Deutschland gibt es nicht!
4. Bereits auf dem Airport beginnt die Vertrauensbildung
Einen Vorgeschmack auf das hohe israelische Sicherheitsbedürfnis bekam ich in München auf dem Terminal F des Franz Josef Strauß Airports!
Ein ganzer Abfertigungsbereich ist nur für die Fluggäste nach Israel vorgesehen. Wer, wie ich dann noch das Glück hat, mit der israelischen Fluggesellschaft „EL AL“ zu fliegen , ist bereits in dem Flair israelischer Sicherheitsmaßnahmen angekommen.
Wer packte den Koffer? Führen Sie Gegenstände von anderen Leuten mit? War das Gepäck immer unter Ihrer Kontrolle? Warum reisen Sie nach Israel? Eine Fragenflut, gestellt von einer höflichen, jungen Israelin, mit langen braunen Haaren und kohlrabenschwarzen Augen. Ein Glück, dass ich mit “EL AL”fliege! Mit Airberlin oder der Lufthansa hätte ich dieses hübsche Mädchen nie kennengelernt!
Dieses Fragespiel erlebt jeder Reisende jedoch spätestens bei seinem Rückflug. Am „Ben Gurion“ Airport in Tel Aviv ist besagte Überprüfung der Passagiere aller Fluggesellschaften Routine. Gleichwohl können dabei auch Verzögerungen für den künftigen Urlauber auftreten.
Als ich mich auf den Weg zum „Israel National Trail“ machte, nahm ich in Vorbereitung auf diese Extremwanderung 50 kg ab. Mein Foto im Reisepass sah faktisch nicht wie ich aus! Die junge Frau der Security bat mich höflich aber nachdrücklich um einen weiteren Lichtbildausweis! Kein Problem sagte ich, zog den „Internationalen Presseausweis“ aus der Brieftasche, sah in das Gesicht der Israelin und wusste, jetzt kann es dauern! Ein 52 jähriger, der vorgibt, 1000 Kilometer durch Israel zu laufen und nicht so aussieht, wie die Person im Reisepass und dann noch Journalist ist, der ist ein Sicherheitsrisiko!
Eine Stunde später und um eine Erfahrung reicher, saß ich, sicherheitstechnisch ausgiebig durchleuchtet, in dem Flieger der „UPs“, der Billigflugtochter der „EL AL“. Von einem Schützenpanzerwagen flankiert, rollte die Boeing zur Landebahn!
5. EL AL und ihre Töchter; Sicherheit in einer anderen Liga
Nicht nur die Personenüberprüfung am Boden ist für mich als deutscher Fluggast ungewohnt, nein auch das Reisegepäck erfährt eine Flugbelastungsprobe. Durch eine Luftdruckschleuse soll das Gepäck bereits vor dem Flug auf Unterdruck gebracht werden, Druckzündern wird somit die Gelegenheit geboten, ihre tödliche Last schon am Boden zu entfalten.
In der Luft sorgt dann ein, bei der israelischen Airforce ausgebildeter Pilot, der hinter 2 durch Zahlencode geschützten Türen sitzt, für einen angenehmen Flug. Ein weiterer Sicherheitsbegleiter kümmert sich, versteckt in der Kabine, für Ruhe und Ordnung.
Die extra eingezogene Stahlplatte schirmt den Personenbereich vor Sprengsätzen im Frachtraum ab. Letztendlich ist in jedem Flugzeug ein Infrarot Raketenabwehrsystem eingebaut.
So geschützt, genieße ich mein koscheres Menü aus der Bordküche!

Personenkontrolle sind an allen öffentlichen Gebäuden dienen auch der eigenen Sicherheit
6. Kontrollen in allen öffentlichen Bereichen sind für mich da
Am Ausgangsbereich des Terminals 3 liegt links gleich der Bahnhof des Flughafens Tel Aviv. Natürlich wieder mit Detektoren zum Scannen der Fahrgäste ausgestattet. Diese Scanner sind auf der Reise durch Israel allgegenwärtig! Auf Busbahnhöfen, am Eingang von Geschäften, aber auch in der Zufahrt von Tiefgaragen. Überall werden meine Tasche und auch ich selbst durchleuchtet. Ein bis zwei Tage betragen meine durchschnittliche Gewöhnungsphase für die Überprüfungen, danach gehören sie für mich zur Normalität! Diese Checks sind ja nicht als Schikane für die Israelis und ihrer Gäste gedacht, nein, sie sollen die Einheimischen wie auch mich selbst schützen!

Personen Metalldetektor an einer Shopping Mall in Tel Aviv
7. Sicherheit Israel, da ist Kriminalität kein Thema
Die allgemeine Kriminalitätsrate ist in Israel gering, obwohl Israel ein Einwanderungsland ist, gehören Gewaltdelikte nicht zur Tagesordnung.
Kleinkriminalität gibt es in Tel Aviv genauso wie in Berlin und beherrscht nicht das Tagesgeschehen.
Bei einsamen Wanderungen durch den Negev wurde ich von Israelis oft vor diebischen Beduinen gewarnt, auch Stefan Tomik schreibt in seinem Buch“ Unter Engeln und Wasserdieben“(bei Amazon ansehen) über solche Vorfälle!
Ich selbst kann von Kriminalität in Israel nichts berichten. Ganz im Gegenteil, die Selbstlosigkeit der jüdischen Menschen sucht Ihresgleichen. So erzählt Christian Seebauer in seinem Buch“Israel Trail mit Herz“ (zum Autor), wie er alleine und ohne Geld 1000 km durch das Land wanderte, angewiesen auf die Hilfsbereitschaft der Seelen, die er auf dem Weg traf!!
8. Gefahren im Straßenverkehr
An fast jeder Straßenkreuzung und Einmündung ist ein Fußgängerüberweg! Im Gegensatz zu Deutschland könnte ich die Augen schließen und gefahrenlos die Straße überqueren. Die Autos halten wirklich an!! Als Fußgänger graut es mir bereits bei dem Gedanken, nach acht oder vier Wochen Israel Urlaub wieder die Verkehrswege in Teutonia zu betreten!
Wenn ich mit dem Auto durch die Straßen von Tel Aviv fahre, ist das Hupen die größte Umstellung für mich. Dient doch die Tröte in Deutschland meist einem „Hast du keine Augen im Kopf, Blödmann!“, so bedeutet sie in Israel ein „Achtung, ich bin hinter dir, alles klar?“!
Nachdem ich das begriff, empfand ich den Verkehr wesentlich entspannter als den in Berlin.
9. Gefahren für Mädchen und Frauen
Ich konnte viele Wanderinnen und Backpackerinen auf den Touren in Israel sprechen, nicht zuletzt meine Pilgerschwester Bettina. Keine berichtete über negative Erfahrungen. Selbst das Camping ist in Israel gefahrlos möglich. Übrigens, dass in Deutschland verbotene “Wildcampen“, ist in Israel legal.
10. Schwule, Lesben und Heteros
Ich schaute mir nur den „Christopher Street Day“ in Tel Aviv an, setzte mich in ein Straßencafé in Eilat oder Haifa und beobachtete die Pärchen. Spätestens jetzt wusste ich, dass alle friedlichen Menschen in Israel Normalos sind!
11. Wildes und giftiges Getier
Respekt sollte man auch so manchen mehr oder weniger wilden oder giftigen Tieren zollen.
Hunde sind in Israel allgegenwärtig. Meist als Haustiere in allen Rassen vertreten, kommen sie aber auch in ländlichen Gebieten verstreut vor. Ich mag Hunde und Katzen, aber auch Wölfe. Ja, es gibt sie auch in Israel, aber sie bereiten mir keine Furcht. Es gibt die Empfehlung, bei jedem kleinen Biss einen Arzt aufzusuchen, denn es besteht immer die Gefahr einer Tollwutinfektion! Einige dieser Tiere haben sich auf menschlichen Abfall spezialisiert. Wenn ich bemerke, dass die Wölfe keine Scheu zeigen und sie sich zutraulich meinem Zelt nähren, dann versuche ich sie mit Schreien und kreisenden Armen zu vertreiben. Zur Not Hilft auch ein kleiner Stein um diesen wunderbaren Tieren zu zeigen wer der Herr auf dem Campingplatz ist. Wölfe in Israel sind ein Geschenk und nicht der Fluch der Schöpfung.
Meine Bedenken gelten mehr den Schlangen und Skorpionen! Bisher blieb mir eine Begegnung mit einem Reptil der gefährlichen Art erspart, vermutlich spürte es den gleichen Respekt, den ich ihm entgegenbrachte. Sollte ich doch eine Schlange treffen, so lasse ich sie des Weges ziehen und nehme genügend Abstand.
Fühlt sich das Tier in die Enge getrieben, wird es höchstwahrscheinlich in den Verteidigungsmodus gehen und ist bissbereit.
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass ich mich aus der Wohlfühlzone der Schlange verabschiede. Für diesen Fall eines Bisses sollte jeder sofort die „Erste Hilfe“ rufen und ruhig bleiben.
Gleiches gilt auch beim Stich eines Skorpions, den ich durchaus schon in Natur bewundern durfte. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, kann sich gerne meinen Gastbeitrag auf auf dem Reiseblog vom Christian Seebauer, durchlesen.

Touristen Police in Eilat
12. Erste Hilfe im Heiligen Land ist richtig gut
„Magen David Adom“ (Roter David Stern), so nennt sich das Rot Kreuz Äquivalent in Israel. Schnell und gut ausgebildet sind die haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiter dieser Organisation mit ihrem verzweigten Rettungssystem bei jedem medizinischen Notfall am Ort des Geschehens. Bei einem Unfall könnte auch die Polizei hilfreich sein.
Diese Notfallnummern sorgen für Sicherheit in Israel:
- – Police: Rufnummer: 100
- – Ambulanz MDA Israel: Rufnummer 101
- – Feuerwehr: Rufnummer 102
Es gibt allerdings auch die App ” Emergency Calll”. Ein Tastendruck genügt und sofort wird der Notruf gewählt. Dieses Tool ermittelt meinen aktuellen Standort weltweit und zeigt mir dann die Notfallnummern für das jeweilige Land an. Nur noch Polizei, Ambulanz oder Feuerwehr drücken und schon geht der entsprechende Anruf raus. Ich muss im Notfall nicht viel sagen, denn wo ich mich befinde, weiß die App. Meine aktuelle Position wird entweder als Geo-Koordinaten oder direkt als Ort und Straße mit dem Notruf durchgegeben.
Diese App unterstützt fast alle Länder weltweit.
Hier gibt es sie dann zum Download:
Danke!
Ich selbst habe Israel seit über 25 Jahren regelmäßig bereist, also auch schon während der ersten Intifada, in der Zeit fast täglich explodierender Busse und während Raketen aus Gaza flogen. Und obwohl mir die tägliche Bedrohung für die Israelis durch Terrorakte gerade bei meinem ersten Aufenthalt im Rahmen eines Schüleraustauschs sehr nahe kam (Bombenanschlag am Jehuda Market, fast direkt, nachdem wir ihn verlassen hatten, Steinwurf in unseren Bus und reales Erleben eines libanesischen Sturmbootangriffs am Strand von Nizzanim) gibt es bis heute kaum ein Reiseland, in dem ich mich sicherer fühle.
OK, es gibt eine Einschränkung: ich meide den öffentlichen Nahverkehr, insbesondere Busse & Taxis. Aber nicht aus Angst vor Anschlägen, sondern weil der israelische Fahrstiel wohl nur mit eigener Hoheit über das Steuer für uns kein Problem darstellt ????
Der Grund fuer die allgemeine Sicherheitswarnung ist der, dass Palaestina und Israel EIN Land sind. In Libyen und Afghanistan gibt es auch Ecken die weniger sicher und Ecken, die sicherer sind. Wuerdest du dorthin reisen? Mitten ins Kriegsgebiet und dort Urlaub machen, wo Menschen sterben, taeglich Angst haben, das Haus zu verlassen weil die Israeli Defense Forces mit einer Willkuer handeln, die einer Bananenrepublik wuerdig ist und nicht der angeblich “einzigen Demokratie im Nahen Osten”. Ich wuerde die Warnungen durchaus ernst nehmen.
Sehe ich ähnlich, aber solange Judäa und Samaria nicht zu Israel gehören sind es verwaltungsrechtlich getrennte Gebiete. Auch deinem zweiten Absatz stimme ich voll zu. Judäa, Samaria und Gaza ,andere nennen es Palästina, sind ein Krisengebiet. Da will kein Mensch Urlaub machen! Israel dagegen ist für Touristen genau so sicher wie Berlin, Paris oder mein Örtchen im Harz, auch dank der Israelischen Streitkräfte. Darum sollte die Warnungen des Ministeriums getrennt werden.
Danke für Deine objektive Sicherheitsbeschreibung Israels.
Auch meine Frau und ich bereisen Israel sehr gern mit gemieteten Auto. Im März verbringen wir wieder unseren 14-Tägigen Urlaub in Israel, das 8. mal. Es ist einfach ein super Urlaubsland, wo wir abseits der Turistenpfade wunderbare Ruhe genießen und uns super entspannen können. Wir haben uns noch nie unsicher im Israelurlaub gefühlt. Nebenbei bekommt man nirgendwo so ne gute Heilkur, wie am toten Meer. (tiefster begehbarer Punkt der Erde. 4% mehr Sauerstoffgehalt der Luft, sowie viele gute Mineralien, die einfach gut tun. “Wehwehchen” verschwinden dort oft schnell und für lange Zeit.)
Wir wünschen Dir für Deine weiteren Reisen viel Gutes und immer offene, gute Begegnungen!
@ Rita
Auch wir trauen uns oftmals wegen den übergriffen von den sog. Flüchtlingen nicht mehr aus dem Haus bzw. nicht mehr in die Stadt. Sollen deswegen keine Touristen mehr zu uns kommen?
Ich werde demnächst meine erste Israel/Palästina Reise mache und bin daher sehr an diesem Blog und dem Newsletter interessiert
Libe Michaela, ich bin erst seit heute wieder in Deutschland, die Aufbearbeitung meiner Tour wird swicher ein paar Wochen dauern. Solltest du Serzialfreagen haben dann schieße los, ich hoffe Dir zu helfen.
Liebe -grüß aron
Hallo und danke für den informativen Artikel. Aber was bitte soll denn “obwohl Israel ein Einwanderungsland ist, gehören Gewaltdelikte nicht zur Tagesordnung” heißen?
Als wenn es sonst normal wäre das Einwanderung gleich Gewalt auf die Tagesordnung setzt. So eine Unterstellung ist echt eine Frechheit und eine Beleidigung an die vielen Millionen Einwanderer weltweit die hart daran arbeiten ihre neue Heimat zu einem besseren Ort zu machen.