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  • Chanukka Abend in einer jüdischen Familie

Das Chanukka Wunder in einer jüdischen Familie


Chanukka Wunder
Zünde eine Chanukka Kerze gegen Antisemitismus !


Das Chanukka Wunder

Während die Sonne kraftlos mit ihren letzten Strahlen den kühlen Dezemberabend einläutet, duftet es im ganzen Haus nach Sufganiyot, ein in Öl gebackener und mit Marmelade oder Vanillecreme gefüllter Krapfen. Auf der Fensterbank wartet freudig der große und stolz die Chanukkia. Nach einem endlosen Jahr wird sie Licht und Wärme als Zeichen des Friedens und der Geborgenheit in die Welt hinausstrahlen. Erwartungsvoll stehen die Kinder bereits um den 9 armigen Leuchter.
In der Küche verstummt langsam das Brutzeln des heißen Öls in der Pfanne, zischend trennt sie sich von den goldgelben Kartoffel Latkes, die bereits ihrem genussvollem Ende, einbettet in saurer Sahne oder Apfelmus, entgegensehen.

 

Chanukka kann beginnen

Im Kreis der Familie wird die Schamesch angezündet. Diese Kerze wird in den folgenden Tagen wie ein Diener das Lichts an den Chanukka Leuchter weitergeben. Hand in Hand teilt sie ihre Last mit der gesamten Familie, während ganz rechts im Leuchter die erste Kerze auf den Segen wartet.
Mit „Baruch ata Adonaj elohejnu melech ha-olam…“, dem ersten von drei Segenssprüchen zum Beginn des Lichterfestes, weicht der Alltag aus den Herzen der Menschen. Sehnsüchtig erwartet nun die erste Kerze, ganz rechts im Leuchter, den Empfang des Lichts. Getragen von allen Händen erfüllt der Schamesch diese Aufgabe, bevor er an der Spitze der Chanukkea leuchtend seinen angestammten Platz wieder einnimmt. Im Schein der Kerzen des Chanukka Leuchters erinnert der letzte Spruch an das Chanukkawunder. Die Chanukkazeit hat begonnen.
Freudig werden die Chanukka Geschenke ausgepacket. Schließlich haben sich die Kinderhände zu den Geldgeschenken vorgearbeitet, schnell ist die Summe in den kleinen Köpfen ausgerechnet. Wie selbstverständlich wandert die Hälfte des Geldes in die Zedaka, einer Sparbüchse für Almosen an Bedürftige. Ein Ritual, das sich in den nächsten 7 Tage wiederholen wird.
Während die Kartoffel Latkes und Sufganiyot in den hungrigenden Mündern ihrem Ende entgegensehen, unterhalten alte Geschichten die Runde.

 

Quellen:
Makabbäer 1 Einheitsübersetzung 2016 (auf Bibelserver ansehen)


Segenssprüche zum Chanukkafest

  • Baruch ata Adonaj elohejnu melech ha-olam, ascher kidschanu b’mitzwotaw w’ziwanu I’hadlik ner schel Chanukka.
    Gelobt seist du, Ewiger unser G‘tt, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns befohlen, das Chanukkalicht anzuzünden.
    1. Chanukka Segensspruch vor dem Anzünden
  • Baruch ata Adonaj elohejnu melech ha-olam, sch’assa nissim la-awotenu ba-jamim ha-hem, ba-sam ha-se.
    Gelobt seist du, Ewiger, unser G‘tt, König der Welt, der du Wunder erwiesen unseren Vätern in jenen Tagen zu dieser Zeit.
    2. Chanukka Segensspruch vor dem Anzünden
  • Baruch ata Adonaj elohejnu melech ha-olam, sche-hechejanu w’kij’manu w’higianu la-sam ha-se.
    Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns hast Leben und Erhaltung gegeben und uns hast diese Zeit erreichen lassen.
    Chanukka Segensspruch: nur am ersten Tag

Das Chanukkawunder

„Es war einmal: Zu einer Zeit da stand in Jerusalem noch der 2. Tempel und im Heiligen Land herschte der geldsüchtig König der Grieschen Antiochus. Er nahm den Juden alles Hab und Gut und verbot ihnen auch das Beten. Sogar Götzenbilder von ihrem obersten Gott Zeus stellte er im heilige Tempel auf. Eines Tages erhob sich ein jüdischer Priester namens Mattatias aus der Familie der Hasmonäern und trieb die Griechen aus dem Land Israel. Er zerschlug die Götzenbilder im Tempel und richtete ihn in seiner Herrlichkeit wieder her. Von nun an sollte die Menora, der siebenarmige Leuchter, den Tempel wieder hell erleuchten, aber die Griechen hatten nur reines Olivenöl für einen Tag zurückgelassen. Und hier geschah das Wunder, das wenige Öl ließ den Tempel acht Tage lang erstrahlen, genau so lange wie es dauerte, neues Öl zu pressen und zu segnen. So feiern wir heute das Wunder des Sieges der Wenigen gegen Viele und die acht Tage, in denen die Menora im Tempel hell erstrahlte, während mehr Öl beschafft wurde.“ Nachdem der letzte Sufganiyot sein süßes Dasein beendet hat, tauschen Messer, Gabel und Teller ihren Platz mit Schokoladen Geld und dem Dreidl. Vor jedem Platz stapeln sich 15 Schokoladenschekel, eingefasst in goldfarbener Aluminiumfolie. Jeweils eine dieser Münzen findet ihren neuen Platz in der Mitte des Tisches. Während der Dreidl, ein 4-seitiger Kreisel, mit den hebräischen Buchstaben geschmückt, sein lustiges Spiel beginnt.

 

Das Dreidlspiel

  „Es war einmal vor langer Zeit: Da herrschten die Syrer über das Volk Israel. Sie verboten sogar den Juden, aus der Tora zu lernen. Wer die Heilige Schrift las wurde mit dem Tode bestraft. Doch die Juden hielten sich, trotz der großen Gefahr für Leib und Leben, nicht an dieses Verbot und unterrichteten ihre Kinder weiterhin. Eines Tages tauchten plötzlich syrische Patrouillen auf, schnell hatten die Kinder einen Dreidl zur Hand und taten so, als spielten sie damit. Gegen diese Spiel hatten die Soldaten nichts einzuwenden und zogen weiter ihres Weges. Damit trugen der Dreidel und die Kinder zur Erhaltung des Judentums bei.“ Eine halbe Stunde später brummt die Spülmaschine in der Küche und reinigt das ölige Geschirr. Der erste von 8 Chanukkatagen hat den Zauber dieser Zeit eröffnet, der Millionen von Menschen in Frieden verbindet. 7 weitere Tage werden noch folgen. So, oder so ähnlich verläuft weltweit der erste Chanukka tag, je nach Tradition gibt es kleine Unterschiede. In vielen Familien hat jeder seine eigene Chanukkia. Alle Fenster der Wohnung können so geschmückt werden. Andere wiederum stellen den neunarmigen Leuchter im Bereich der Tür auf. Letztendlich erleuchtet in allen Wohnungen der Verbindene Schein der Familien Chanukkia.


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